Im Rahmen eines umfangreichen medizinischen Programms für die Einwohner der japanischen Präfektur Fukushima, die im März 2011 von mehreren Störfällen im gleichnamigen AKW heimgesucht worden war, werden laut dem TV-Sender NHK zunächst 28 000 Einwohner der Orte Namie-mati, Iitatemura und Kawamata-mati ärztlich untersucht.
Die ersten zehn Patienten sind am Montag im Forschungsinstitut für Strahlenmedizin in der Präfektur Tiba eingetroffen und werden nun auf eventuelle Folgen des Verzehrs von verseuchten Lebensmitteln und Trinkwasser untersucht. Die Fachärzte ermitteln auch die individuelle Strahlendosis, die jeder Bewohner der Präfektur Fukushima erhalten haben könnte.
In der medizinischen Untersuchungsliste sind alle zwei Millionen Einwohner der Präfektur erfasst.
Nachdem nach der Erdbebenkatastrophe Anfang März Radioaktivität aus dem havarierten AKW Fukushima I ausgetreten war, wurden die Bewohner des Gebietes in einer Entfernung von 20 bis 30 Kilometern um das Kraftwerk in sichere Unterkünfte gebracht. Viele Bewohner dieses Streifens hatten bereits davor freiwillig ihre Wohnorte verlassen. Später wurden erhöhte Strahlenwerte in Agrarerzeugnissen und Trinkwasser gemeldet.
http://de.rian.ru/society/20110627/259585790.html
Während die Verantwortlichen immer noch versuchen das Unglück unter Kontrolle zu bringen, findet auch in Japan ein Umdenken statt. Bereits geschlossene Reaktion stoßen auf heftige Kritik und Proteste. Auch hier scheint jetzt endgültig allen bewußt zu sein, wenn man dieses schöne Land noch in der Zukunft sicher genießen soll, ist ein Umdenken in der Energiepolitik unumgänglich.
Grossteil der Japaner gegen Inbetriebnahme geschlossener Reaktoren
Ein Grossteil der Japaner spricht sich einer Umfrage zufolge gegen eine Wiederinbetriebnahme der nach der Atomkrise vom Netz genommenen Kraftwerke im Land aus.
Japanische Atomkraftgegner protestieren in der Nähe von Tokio (Archiv). Bild: Keystone
Tokio. – Vor der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe vom 11. März hatten die 54 Atomreaktoren rund 30 Prozent des japanischen Strombedarfs gedeckt. Nach der Havarie in Fukushima-Daichii wurde der Betrieb in 35 Atomkraftwerken im Zuge von Sicherheitsprüfungen und Wartungsarbeiten jedoch eingestellt.
Wie aus einer von der konservativen Wirtschaftszeitung «The Nikkei» veröffentlichten Umfrage hervorgeht, sind fast 70 Prozent der 893 Befragten gegen eine Wiederaufnahme. 47 Prozent sprachen sich dafür aus, die Zahl der Reaktoren zu verringern, während 21 Prozent für eine Schliessung aller Atomkraftwerke im Land plädierten. (sda)
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